Archiv der Kategorie: Allgemein

Hier gibt es meinen Deutscher Blog. Ich hoffe Ihr habt Freude daran und findet es informativ.

Umstellung von Windows 7 Professional auf Windows 8 Pro

Am vergangenen Samstag den 26 Oktober war es endlich so weit. Das von vielen erwartete Windows 8 kam auf dem Markt. Ich für meinen Teil habe es nicht wirklich erwartet. Es war mehr so ein Abwarten. Ich hatte damals bei der Umstellung von Vista auf Windows 7 über 6 Monate gewartet, ehe ich den Schritt gewagt habe.

Bei Windows 8 war das anders. Am Abend des Release habe ich mich auf der Windows Seite rumgetrieben und informiert, was es so neues gibt. Als ich dann auch noch gelesen habe, dass es das Update für unter €30 gibt, war ich schon fast angefixt.

Ich bin computertechnisch in zwei Welten zuhause. Zum einen Apple mit einen iPhone, einem iPad und einem Macbook Air. Zum anderen mit einem Windowsrechner, der in seiner Ausstattung, trotz seines stolzen Alters von 5 Jahren, so manchem neuen Rechner noch den Rang abläuft.

Was mich an all den Videos und Artikeln faszinierte, war die Tatsache, dass es irgendwie schlüssig klang. Windows 8 schien für mich die perfekte Symbiose von mobilen Anwendungen und Apps ohne aber auf den Komfort des, bisher gewohnten, zu verzichten.

Nach knapp 3 Stunden war die Entscheidung gefallen. Entgegen allen Regelen habe ich mir dann am Releastag die neuste Windows Version heruntergeladen. Da ich diesesmal doch ein wenig Schiss hatte, habe ich parallel dazu alles gesichert, was nur irgendwie geht. Unterm Strich habe ich ein komplettes Abbild erstellt und auf eine externe Platte gesichert.

Als die ganzen Vorbereitungen dann zu Ende waren, ging es los. Der geneigte Leser wird jetzt sicher auf eine Flut an Fehlern hoffen.

Sorry, es passierte nichts dergleichen. Während des Updates wurde gefragt, ob ich ein komplett neues System aufsetzen möchte oder ob ich meine alten Programme und Einstellungen behalten möchte. Hier hab ich ganz klar die sichere Variante genommen. „Alles übernehmen“. Eine knappe halbe Stunde war es dann soweit.

Windows 8 lief zum ersten Mal auf meinem Rechner.

Doch was nun?

Zunächst einmal spielen und üben. Da gibt es zum einen die Funktion des der Ecken. Die Maus in die Ecke unten rechts öffnet die Einstellungen, ein und Ausschalten oder z. B. bei den Emails das Menü für die Konten. Mit der ALT Taste erhält man diese Ansicht ebenfalls.

In der Ecke oben links kommt entweder zur zuletzt verwendeten App oder durch Herunterziehen der Maus auf eine Übersicht aller aktiven Apps. Übrigens bleiben solche schönen Tastenkombinationen wie ALT & Tab natürlich bestehen. Auch hier kann man zwischen den Apps springen.

In einer App selber gibt es zwei weitere nützliche Maus Positionen. Zum kann man die Maus oben in der Mitte positionieren. Dadurch wird aus der Maus eine Hand. Wenn man nun klickt und die Maus nach unten zieht, schließt man die App. Das gleich funktioniert auch mit der vorhin beschriebenen Funktion der Maus in der Ecke oben links. Hier dann einfach einen Rechtsklick auf der App machen, um diese zu schließen.

Mit der gleichen Funktion kann man laufende Apps auch auf dem Bildschirm positionieren. Und z.B. verschiedene Apps gleichzeitig ausführen.

Nachdem ich das verstanden hatte, ging es an die nächsten Fragen. Welche Apps und vor allem wie anordnen und wie einstellen.

Zuerst einmal habe ich mir die Emails angeschaut. Hier ist es tatsächlich ein wenig tricky. Wer Outlook nutzt, braucht diese App nicht wirklich. Die Emails werden nicht so schön dargestellt und vor allem aber auch nicht so schön in einem Ordner heruntergeladen. Zudem benötigt man natürlich eine Live ID, um überhaupt die Konten nutzen zu können. Einen schwerwiegenden Fehler bekam ich, als es beim Setup ständig hieß: „Das Passwort des Kontos hat sich geändert, ändern Sie dies in ihren Einstellungen. Wir werden einen Abgleich beim nächsten Mal versuchen“. An diesem Fehler bin ich fast verzweifelt. Ich hatte das Passwort doch nie geändert. Die Lösung lag auf der Hand. Windows überzeugt man nur, indem man etwas völlig unlogisches macht. Wenn Windows so einen Fehler bringt, obwohl ich kein Passwort geändert habe, was macht es dann, wenn ich tatsächlich das Passwort ändere. Siehe da, nach einem Besuch bei Windows, war alles in Butter. Das neue Passwort bei der Anmeldung einmal eingegeben und schon war ich wieder im Rennen. Wenn es dann immer noch hakt, einfach den IE mal aufmachen und als Standard definieren. Dann die ganzen Einstellungen vornehmen und anschließend wieder auf Chrome oder Firefox gehen. Ich bin übrigens beim IE10 geblieben. Das ding ist einfach saugeil. Schnell, einfach verdammt bequem. Also meine Empfehlung hier ist der IE10 und Chrome.

Danach ging alles wie von selbst. Bei Kontakten kann man eigene Kontakte eingeben oder die aus Facebook usw. importieren. Die Kontakte von Microsoft Outlook kann man nicht importieren. Zumindest noch nicht. Ich hoffe hier auf Office 2013, bei dem das dann sichergehen wird oder zumindest eine Lösung geben wird.

Nachrichten war ebenso einfach. Facbook, Twitter und Linkedin gesetzt und schon war man im Spiel.

Danach ging es daran, die ganzen nutzlosen Apps zu löschen. Ich hab absolut keinen Bock auf zig Versionen der Nachrichten Apps und sonstigen Schrott. Also erstmal ab in Appstore. Die Ernüchterung kommt hier allerdings schnell. Es gibt kaum noch Apps. Das wird sich aber sicher in den nächsten Tagen ändern und dann kann der Spass los gehen.

Dann ging es an das zweite Thema, Desktop behalten oder nicht. Windows 8 lässt einem das Desktop und man kann alle Programme wie gewohnt bedienen. Man kann aber auch seine Programme vom Desktop löschen und die wichtigsten an den Startbildschirm heften. Das geht, indem man die Maus am unteren Ende des Startbildschirms hält. Auf der rechten Seite taucht dann ein Button auf, der „Alle Apps“ sagt. Klickt man auf den, werden alle Programme als Kacheln angezeigt. Wenn man hier jetzt mit der rechten Maustaste auf eine Kachel klickt, kann man Sie ans Startmenü heften.

Als finales Ergebnis habe ich jetzt alle Programme auf der Startleiste und kaum noch was auf dem Desktop. Dank der Windowstaste, der ALT&Tab Funktion und der ALT Taste lässt sich Windows hervorragend bedienen.

Fazit:

Windows 8 läuft mit meinen hier beschriebenen Anwendungen und Einstellungen hervorragend. Die Startzeit beträgt etwa 25 Sekunden. Dann ist das volle System da. Die Programme laufen wie gewohnt schnell. Die Steuerung mittels des Startbildschirms finde ich bisher schon sehr angenehm. Im Grunde so angenehm, dass ich schon heute nicht mehr zurück möchte. Windows 8 unterstützt Multiscreens. Dadurch ist es überhautp kein Problem mit mehreren Bildschirmen zu arbeiten. Ich selber nutze 2.

Fazit2:

Ich stufe mich selbst als Technikversessen ein. Dazu liebe ich es zu erforschen, zu lernen, zu spielen und zu experimentieren. Diese Eigenschaften sorgten dafür, dass ich mich nach 3 Tagen zuhause fühle. Für den Otto Normal Nutzer wird das sicher nicht sehr einfach sein. Da wird es viel Überzeugungsarbeit benötigen, bis sich auch „Karl Schmitz“ öffnet um die Möglichkeiten, die Windows 8 bietet, auch zu nutzen aber vor allem auch zu lieben.

Wunschliste an Windows:

Was mir nun noch fehlt, ist eine saubere Integration der Windows Standardprogramme. Outlook und vor allem die Kontakte müssen ins Look&Feel integriert werden. Office Programme müssen sich durch die Oberfläche integriert verwenden lassen.

E-Mail-Konten müssen sich kombiniert abfragen lassen. Momentan geht es hier nur Konto für Konto.

Sicher gibt es zu diesem Thema noch viele Vorschläge und Ideen. Aber Windows8 ist gerade mal 4 Tage auf dem Markt. Lassen wir den Jungs Zeit unser Feedback einzuarbeiten. Wenn das regelmäßig geschieht und Office 2013 kompatibler wird, dann wird Windows 8 auf jeden Fall gelingen.

So sieht übrigens mein Desktop jetzt aus:

Desktop
Mein Desktop nach 3 Tagen Windows8

 

Segeltörn Ostsee 2012

Schon mal Urlaub in Deutschland gemacht? Schon mal gesegelt? Bis vor wenigen Tagen konnte ich diese Fragen nur mit einem Nein beantworten. Vor allem segeln kam für mich bisher nie infrage. Viel zu viele Gipfel stehen dazu auf meiner Wanderliste. Aber man soll ja nie nie sagen. So kam es, dass ich dank meiner Familie nun eine Woche segeln auf der Ostsee war.

Startpunkt war die schöne Stadt Heiligenhafen. Hier haben wir unser Schiff übernommen. Eine Bavaria Cruiser 50. Da ich noch nie segeln war, hab ich von so einem Schiff keine Ahnung. Was ich aber sagen kann, ist das Es mächtig ist und im Vergleich zu anderen Schiffen schon fast, wie ein Ozeanriese aussieht. Innen drin geht es ehr eng zu. Aber das ist wohl normal bei Segelschiffen. 10 Personen finden trotzdem Platz in ihren Kojen und im Notfall, könnten auch noch 2 im Salon schlafen, welcher mit Küche, Sitzbereich, Kartentisch, und viel Stauraum ausgestattet ist. Also alles in allem ziemlich üppig.

Von Heiligenhafen machten wir dann erstmal einen Übungsschlag aufs Meer. 6 Personen der 9Köpfigen Crew sind noch nie gesegelt und so mussten wir ja erstmal prüfen, ob wir überhaupt seetauglich sind. Das ging soweit gut.

Am nächsten Tag ging es dann nach Laboe. Ein schöner Ort an der Einfahrt zur Kieler Bucht. Neben einem U-Boot kann man hier auch das Marinedenkmal besichtigen oder einfach die Seele an der Seepromenade baumeln lassen.

Tag drei führte uns dann nach Eckernförde. Die Stadt gilt, für mich, auf dieser Tour als Highlight. Hier konnten wir auch zum ersten Mal in der Ostsee baden. Neben dem schönen Strand hat die Stadt auch eine einladende Fußgängerzone und jede Menge Flair.

Tag vier sollte in Damp enden. Das Ferien-Resort Damp ist keine Stadt. Es ist eine große Klinik und ein noch größeres Hotel. Die Klinik, welche sich auf Orthopädie spezialisiert hat, und die Hotelanlage sind ein riesiger Komplex, welcher schon von Weitem zu erkennen ist. Daneben gibt es noch Ferienwohnungen und den Jachthafen. Architektonisch überwiegt hier leider der 70iger Jahre Beton-Style. Dennoch war es sehr gemütlich und schön dort. Nicht zuletzt durch den kilometerlangen Sandstrand. Das Highlight des Tages war hier jedoch unser Bad auf offener See.

Im krassen Gegensatz zu Damp stand dann das Ziel des folgenden Tages. Maasholm ist ein äußerst idyllisches Fischerdorf. In den kleinen Gassen und dem Hafen kann man sich wunderbar verweilen und das Leben genießen. Sehr zu empfehlen ist hier übrigens das Restaurant Schunta. Hier gab es ausgezeichneten Fisch.

Von Maasholm führte uns der Weg dann über den Hafen Orth auf Fehmarn zurück nach Heiligenhafen. Orth selber besteht im Grunde nur aus dem Hafen und einigen wenigen Häusern. Dennoch ein kleines nettes Plätzchen, in dem man die Seele baumeln lassen kann.

Fazit:
Segeln ist spitze. Mit der richtigen Crew, einem top Skipper und einem seetauglichen Magen kann ich nur jedem eine solche Reise empfehlen.

Hier nun noch einige Bilder. Diese gibt es hier auch in größerer Auflösung.

Drei Tage durchs Pitztal

Seit Ewigkeiten bin ich Mitglied im Deutschen Alpenverein. Vor Jahren hatte ich diese Mitgliedschaft einmal abgeschlossen, um auf den Hütten günstiger übernachten und essen zu können. Direkten Kontakt zu anderen Mitgliedern hatte ich bis dato allerdings nicht. Anfangs hatte mich das damals nicht so interessiert und später haben häufig die Termine des Vereins nicht mit meinen übereingestimmt.

Jetzt hat es dann aber doch endlich mal geklappt. Vom Alpenverein Sektion Baar wurde eine Tour ins Pitztal angeboten. Die Beschreibung der Tour entsprach in etwa dem hochalpinen Bereich, den ich auch sonnst, gerne bewandere und zudem hatte ich im entsprechenden Zeitraum Urlaub. Da ich zum Vorbesprechungstermin auch in den Alpen war, gab es leider keine Möglichkeit die Teilnehmer vorher kennenzulernen. Zum Glück bin ich nicht auf den Mund gefallen und so stand ich am Sonntagmorgen voller Vorfreude mit gepackten Rucksack am P&M Parkplatz in Geisingen. Die Truppe stellte sich als echt cooler Haufen heraus und so bewegten sich 8 Menschen im Alter zwischen 32 und 72 Richtung Österreich.

Startpunkt unserer Tour war die Talstation der Pitztaler Gletscherbahn in Mittelberg auf 1740m. Durch das Taschachtal bewegten wir uns langsam aber stetig bergwärts Richtung Taschachhaus.  Auf den ersten Kilometern ist dieser Weg noch eine breite Autobahn, die bis zur Talstation des Versorgungsslifts für jedermann zu schaffen ist. Ab der Talstation führt dann ein neuer Weg in den Berg zum Taschachhaus. Der alte Weg war erst vor wenigen Tagen durch einen Bergsturz zerstört worden. Dieser neue Weg ist sehr schön angelegt und führt über einen steilen, etwas ausgesetzten Grat in einer knappen Stunde zum Tagesziel der Etappe.

Das Taschachhaus gehört zur Sektion München und wird von dieser als Ausbildungszentrum genutzt. Der Zustand der Hütte ist fantastisch. Man muss ehrlicherweise zugeben, dass es mehr einem Hotel als einer Hütte entspricht. Dennoch ist es sehr gemütlich und man fühlt sich sehr wohl. Wir hatten ein 10 Personen Lager und die Halbpension gebucht. Das Abendessen sowie das Frühstück ließen keine Wünsche offen. Sehr lecker und besser als in manch einem Hotel.

Da wir schon früh in der Hütte angekommen sind, machten wir noch einen Ausflug auf den Taschachferner. Der Gletscher ist in gut 45 Minuten zu erreichen und sehr imposant. Gerade jetzt im Sommer hatte man einen tollen Blick in bis zu 20m tiefe Gletscherspalten und Schluchten, welche von innen heraus tiefblau strahlen. Der Weg dorthin bedarf jedoch absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wer sich zudem auf den Gletscher wagt, sollte natürlich über entsprechende Kenntnis und Ausrüstung verfügen. Auch nur an den Rand zu laufen ist es aber auf jeden Fall Wert.

Am zweiten Tag der Tour ging es auf den Fuldaer Höhenweg zur Riffelseehütte und von dort weiter zur Kaunergrathütte. Vom Taschachhaus steigt man etwa 200m auf und bewegt sich dann auf gut gesicherten Wegen oberhalb des Taschachtals Richtung Riffelseehütte. Der oben erwähnte Felssturz hat auch auf dem Fuldaer Höhenweg seine Spuren hinterlassen. Der Weg wurde hier neu angelegt und führt nun durch felsige, aber mit Ketten gesicherte, Passage oberhalb der Abbruchkante vorbei. Der anschließende Fußmarsch ist sehr entspannend und bietet eine wunderbare Aussicht. An der Riffelseehütte angekommen wurde dann erstmal ausgiebig gerastet.

Anschließend ging es hinauf auf den Cottbuser Höhenweg. Die ersten Anstiege vom Riffelsee aus erscheinen schon sehr gewaltig. Allerdings sind sie nichts im Vergleich zu dem, was da noch kommt. Entlang der Felsen und durch sie hindurch wandert man auf teils sehr ausgesetzten Wegen. Mit von der Partie ist auch eine Klettersteigstelle, an der man ca 20m steil absteigt, um dann auf der anderen Seite knappe 30m im Felsen steil aufsteigt (Video). Diese Strecke ist zwar gut mit Ketten gesichert aber doch nichts für jeden. Ein Klettersteigset sowie absolute Schwindelfreiheit wird dringend empfohlen. Hat man diese Stellen überwunden, geht es wieder auf etwas normaleren Wanderwegen ins Hochtal Richtung Kaunergrathütte. Die Wege bleiben jedoch anspruchsvoll und faszinieren mit einer wunderschönen Aussicht. Die letzten 350 Höhenmeter haben es dann noch in sich. Nicht weil sie schwierig sind, sondern weil sie sich ewig lang ziehen. Hinter jeder Kuppe erwartet man die ersehnte Hütte. Und jedes Mal schaut man auf eine neu Stufe, die es zu erklimmen gilt. Wenn man dann bei 2817m angelangt ist, hat die Tour ihr Ende gefunden. Ein herrlicher Blick auf den Plangrossferner entschädigen die Mühen und lassen die schmerzenden Füße vergessen.  Knapp 18 km und mehr als 1300m stecken einem nach dieser Etappe in den Knochen.

Die Kaunergrathütte ist die höchstgelegene Berghütte im Pitztal. Sie wird ausschließlich vom Hubschrauber aus beliefert und ist daher nicht ganz so komfortabel und ausgestattet wie das vorhin beschriebenen Taschachhaus. Dennoch überzeugt die Hütte durch absolute Gemütlichkeit. Es gibt zwei Gaststuben. Wir saßen in einer, die vor 100 Jahren sicher schon genau so ausgesehen hat. Ein Traum an Gemütlichkeit, wie man es in den Bergen nur noch selten findet. Die Hütte dient als Stützpunkt für viele Klettertouren und Gletscherüberquerungen. Des Weiteren werden hier regelmäßige Hochtourenschulungen angeboten. Wo sonnst lässt es sich besser lernen als auf knapp 3000m Höhe?

Unser letzter Tag führte uns von der Kaunergrathütte noch mal 200m in die Höhe zum Steinbockjoch. Diese Passage ist sehr einfach zu gehen und bietet, neben einem tollen Blick auf die Hütte und die Gletscher, einen tollen Abschluss der Tour. Von dort oben geht es dann langsam hinunter nach Plangroß auf 1600m und zum Ende unserer Tour.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß beim Nachwandern der Tour.

Drei Tage solo durch die Silvretta

In den Reiseführern kann man immer wieder von der 4 tägigen Durchquerung der Silvretta lesen. Aus verschiedenen Gründen wurden bei mir daraus drei. Da diese jedoch äußerst angenehm waren, ist es Wert diese Tour hier zu beschreiben.

Ausgangspunkt der Tour ist die auf 2037m gelegene Bielerhöhe. Dort hab ich mein Auto stehen lassen. Schlusspunkt der Tour ist Galtür (1.584m). Selbstverständlich kann man sein Auto auch nach Galtür stellen und dann an den Ausgangspunkt mit dem Bus fahren (€3, 50 Fahrt + €3, 20 Maut).

Tag1: Von der Biehlerhöhe geht es am Südufer entlang Richtung Ochsental. Für Leute mit wenig Kondition kann man entlang des Tals einen Spaziergang zur ersten Station der Wiesbadener Hütte machen. Der Weg der hier beschriebenen Tour biegt nicht ins Ochsental ab, sondern Richtung Bieltal. Von dort biegt bereits nach wenigen Metern der Weg Richtung „Radschulter“ ab. Die Radschulter ist einer der offiziellen zustiege Richtung „Hohes Rad“ (2934m). Wer da oben noch puste hat, kann diesen Gipfel noch besteigen. Es gibt allerdings keinen Weg hinauf und der Zustieg muss erklettert werden.

Sie ist eine Mulde, welche östlich am Gipfel vorbei führt. Die Laufrichtung ist Radsattel. Mir hat diese Strecke aus zwei Gründen sehr gut gefallen. Erstens, weil Sie bereits nach wenigen Höhenmetern eine tolle Aussicht garantiert und zweitens, weil der Weg durch eine Geröllscharte führt, die teilweise meterhohe Felsbrocken hat und somit auch eine kleine Herausforderung bietet. Am Radsattel angekommen, geht es runter ins Ochsental zur Wiesbadener Hütte.

Die Wiesbadener Hütte ist sehr gut ausgestattet und bietet neben warmen Duschen und einer tollen Atmosphäre auch leckeres Essen. Wenn ich alleine wandere, gönne ich mir gerne etwas und übernachte im Zimmer mit Halbpension. Daher kann ich leider keine Auskunft zum Lager machen. Was ich aber sehen konnte, war, dass es sehr hell und sauber aussah.
http://www.wiesbadener-huette.com/

Tag2: Von der Wiesbadener Hütte geht es wieder zurück auf den Radsattel, den man nach knapp 60 Minuten erreicht. Vom Sattel geht es dann talwärts Richtung Galtür. Im Tal unten angekommen verlässt man die Route sofort wieder, um über eine Brücke Richtung Jamtalhütte zu laufen. Die angeschlagene Zeit beträgt von dort 3 Stunden. Über einen Verbindungsweg trifft man weiter oben auf den Zentralapenweg 02 (Edmund Lorenz Weg).  Der Weg führt dann entlang des Flusses ins Schuttkar. Achtung!! – In verschiedenen Berichten wird erwähnt, dass die Markierungen hier oben nicht so gut lesbar sind und man sich orientieren muss. Das stimmt nicht. Solltet ihr einmal keine Markierung mehr sehen, seid ihr falsch. Ich hatte den obigen Satz im Hintergrund und habe mich prompt verlaufen.  Dank Karten und GPS musste ich dann nicht zurück, sondern konnte über eine Schulter auf den eigentlichen Weg zurückfinden.

Von dort ging es durch einige Schneefelder in die enge und steile Getschnerscharte (2839 m). Oben angekommen hat man einen herrlichen Blick zum Bielersee sowie zu unserem nächsten Etappenziel Jamtalhütte. Der Abstieg von der Scharte steht dem Aufstieg in nichts nach. Sehr steil, eng und teilweise mit einigen Kletterpassagen geht es 700m runter ins Tal. Ein Traum, wenn man schwindelfrei und trittsicher ist und kein Problem mit sehr ausgesetzen stellen hat. Im Tal angekommen überquert man den Schmelzwasserfluss des Jamtal Ferners und steigt noch mal 20min Richtung Jamtalhütte auf.

Die Jamtalhütte ordne ich in ihrer Art zu den edleren Hütten. Sie ist zudem Ausbildungszentrum und hat sogar eine eigene Kletterhalle. Dennoch ist sie sehr gemütlich und bietet ein tolles Halbpensionsprogramm an. Hierzu gehören z. B. eine Suppe am Nachmittag, 3 Gänge am Abend, ein äußerst umfangreiches Frühstück, kostenloser Marschtee und zudem ein kostenloses Jausenpaket.
http://www.jamtalhuette.at/

Tag3: Für mich war am dritten Tag Schluss, da ich leider wieder zurück musste. Dies ist hier aber kein Problem. Denn obwohl man sich gerade eine Stunde unterhalb des Gletschers befindet, kommt man in nur 2 Stunden Fußmarsch nach Galtür, wo man mit dem Bus dann zurück zur Bieler höhe kommt.

In der vier Tageversion, läuft man über das Kronjoch zur Heidelberger Hütte und entweder nach Ischgl oder über das Ritzenjoch Richtung Mathon. Diesen Teil der Tour werde ich im Laufe des Jahres sicher noch nachreichen.

Allen die die drei Tagesvariante schon machen möchten, wünsche ich viel Spaß.

 

Mein Treffen mit Michael Tietz

Michel Tietz signiert mein Apfeldiebe Buch und das Buch meines Bruders, anlässlich des Leseabends in Bräunlingen.

In meinen beiden Rezensionen (Rattentanz, Apfeldiebe) hatte ich am Ende immer den Wunsch geäußert, Michael Tietz mal persönlich zu treffen. Gestern Abend war es endlich soweit. Er war in der Bibliothek am Kaisertörle in Bräunlingen und hat aus seinem Buch Apfeldiebe vorgelesen.

Die erste Frage, die euch sicher auf den Nägeln brennt, ist sicher. „Wie ist er denn nun?“ Leider muss ich euch enttäuschen. Die Frage kann ich euch nicht beantworten bzw. besser gesagt, ich werde mich hüten einen Menschen zu beurteilen, den ich gerade mal 2 Stunden gesehen habe. Was ich aber machen kann, ist euch den gestrigen Abend beschreiben.

Um kurz vor 20:00 Uhr haben wir (ich und meine Frau) uns rechtzeitig in der Bibliothek eingefunden. Es gab eine Begrüßung durch die Bibliothekarin und ein paar Bilder für die Presse. Dann kam Michael Tietz. Locker Legere gekleidet, groß, lange Haare, sympathische Ausstrahlung und fing seinen Leseauftritt mit einigen Dankesworten an uns Blogger an. Als Nächstes las er einige Stellen aus seinem neuen Buch vor. Dafür hatte er sich verschiedene Stellen so ausgesucht, das man zwar die Geschichte an sich erahnen kann, aber doch noch vieles im Buch direkt entdecken wird.

Ich hatte mir für die anschließende Fragerunde unheimlich viele Fragen überlegt. Musste aber dann feststellen, dass ich aus Respekt gegenüber den anderen Gästen, die das Buch noch nicht gelesen hatten, die meisten Fragen gar nicht stellen konnte.

Einige habe ich mir dann aber doch nicht nehmen lassen. In beiden Rezensionen habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass mir die tiefgründige Beschreibung der Psyche sehr weit ging. Natürlich wollte ich wissen, woher das kommt und warum er so eine Faszination daran hat. Die Antwort war relativ simpel. Es gibt keinen speziellen Grund aber es mag damit zusammenhängen, dass es ihn mehr fasziniert die Bösen zu umschreiben und ihrer Art ein Gesicht zu geben. Durch diese Schreibweise versteht man, warum die Leute so geworden sind, wie sie sind. Das ist übrigens einer von vielen Punkten, die Michael Tietz im Vergleich zu anderen Autoren zu etwas Besonderem machen.

In der Runde der Gäste kamen noch viele weitere Fragen auf. So erfuhren wir, dass sich Rattentanz über zwei Jahre in seinem Kopf zusammenbraute, bevor er, von seiner Frau ermutigt, endlich zu schreiben begann. Gleichzeitig erfuhr man auch wie schwer es war das fertige Manuskript an einen Verlag zu geben. Viele Absagen hatte er erhalten, bevor endlich ein Verlag zugeschlagen hat. Die meisten werden sich heute noch in den Allerwertesten beißen, bei dem Gedanken was für ein Buch Sie damals abgelehnt hatten.

Über Apfeldiebe erfuhr man, dass es schwierig war, den Punkt zu finden, an dem Michael endlich sicher war, die richtige Betrachtung und das finale Thema gefunden zu haben. Man lernte noch so viel über die Entstehung von Apfediebe oder auch über die Namensgebung von Rattentanz, dass ich hier sicher Seitenweise schreiben könnte. Ich will aber nicht alles vorwegnehmen und euch vielmehr dazu ermutigen, sich die Zeit zu nehmen und den sympathischen Michael Tietz einmal live auf einem Leseabend zu erleben. Es lohnt sich. Nicht zuletzt, weil er sehr bodenständig erscheint, sonder auch, weil man den Menschen trifft und mit ihm über vieles Lachen kann.

Vielen Dank für diesen schönen Abend. Ich freue mich auf das dritte Buch, welches ich mit Sicherheit sofort vorbestelle.

Michael Tietz im Internet: www.michaeltietz.net