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Neverever again Air China, a Star Alliance member!

Die Überschrift lässt es schon vermuten, das wird keine Lobeshymne auf die Air China. Das hier wird ein Tatsachenbericht welcher für mich bedeutet, dass ich auf keinen Fall wieder in einen ihrer Flugzeuge reisen werde.

Es begann alles am 6.07.2013, gegen 22:00 Uhr. Ich war auf den Flug CA948 welcher planmäßig am 07.07.2013 um 03:35 von Delhi nach Peking hätte abheben sollen. Wie immer schaue ich kurz vor der Abfahrt zum Flughafen noch mal schnell nach, ob der Flug verschoben ist oder sonnst irgendwelche Infos online sind. Das war nicht der Fall. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon herausgefunden, dass man für Delhi nicht online einchecken kann und dass der gleiche Flug am Vortag gecancelt wurde. Ich dachte mir nichts dabei, da ja für heute alles zu stimmen schien.

Am Flughafen angekommen kam dann die Ernüchterung. Der Flug war für 3:35 geplant, allerdings für 7:30 erwartet. In Erwartung im Flieger schlafen zu können hatte ich natürlich vorher kaum geschlafen. Ich habe dann trotzdem eingecheckt. Der Plan war anschließend zurück ins Hotel zu fahren und noch mal etwas zu schlafen. Leider hat das Hotel mir auf Anfrage dann mitgeteilt, dass ich nicht noch mal einchecken kann ohne erneut bezahlen zu müssen. Also wurde diese Plan verworfen. Da ich ja auf jedem Flughafen der Welt in die Lounges kann, habe ich es mir dann halt auf einem Sessel gemütlich gemacht. Ein gutes Glas Whiskey und zwei Bier später konnte ich zumindest etwas dösen. Hier bleibt übrigens zu erwähnen, dass Air China sich in keiner Weise für die Verspätung verantwortlich fühlte. Es gab also weder einen Gutscheine zum Essen noch sonnst etwas.

Nahezu pünktlich konnte ich dann das Flugzeug besteigen. Der Vogel hatte schon bessere Zeiten hinter sich. Von außen sah er so dreckig aus, dass man meines konnte die Airline fliege nicht in weiß und rot sondern in weiß, rot und grau. Innen ebenfalls Ernüchterung. Für einen 6,5 Stundenflug gab es kaum Komfort. Keine Kopfstützen, keinen Fernseher und überall Beschädigungen an der Einrichtung. Den Flug habe ich damit verbracht zu schlafen oder zu dösen. Hatte ja die ganze Nacht nicht richtig geschlafen. Vor Peking kam dann endlich die Ansage, dass in Kürze gelandet wird. Aus der Kürze wurde dann ein endloses warten. Ich glaube ich kenne nun den gesamten Luftraum über Peking. Zumindest bin ich gefühlt schon überall gewesen. Das sah dann auch auf der Anzeige des Flugstatus dementsprechend aus. Ja man beachte, so etwas gab es. Es war ein Bildschirm an der Wand, den sich 10 Leute pro Reihe und ungefähr 30 Reihen teilen durften. Nach mehr als einer Stunde Taxi, waren wir dann endlich unten. Die Einreise verlief problemlos. Jetzt ging es daran sich um einen Anschlussflug zu kümmern. Der eigentliche war ja schon weg.
Wir wussten nicht ob unser Gepäck zum Zielflughafen gesendet wurde oder ob wir. es holen müssen. Diese Info konnten wir dem unfreundlichen Mitarbeiter in Delhi nicht entlocken. Nachdem wir uns von Pontius zu Pilatus durchgefragt hatten, wussten wir, dass wir erstmal das Gepäck holen müssen und dann wieder zum Domestic Schalter kommen sollen um nach einem Flug nach Hohhot (HET) zu schauen. Bis dahin war das auch kein Problem. Es war ca 16:00 Uhr und ich wusste, dass es an diesem Tag noch zwei Flüge mit der Air China nach Hohhot gab. Am Gepäckband angekommen, lief das Band auch gleich los.
Für mich ging das Bange warten los. Hatte der Mitarbeiter in Delhi doch im Eifer mein Gepäcktag nicht auf den Boardingpass geklebt, bzw. in all dem hin und her auf einen Pass den er später neu machen musste. Müde wie ich war, habe ich das erst im Flieger realisiert.
Ich hatte mich innerlich also schonmal mit der Möglichkeit abgefunden kein Gepäck zu bekommen. Ich bin Vielflieger mit einigen 100 Flügen, daher war der Verlust des Gepäcks zwar ärgerlich, hätte aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel gemacht. Ich habe immer einen Satz Wäsche im Handgepäck. Dadurch hätte ich den Termin in Hohhot und den Heimflug auch so gestemmt gebracht. Ärgerlich wäre dann nur der finanzielle Verlust gewesen, welcher mir aber hier und jetzt erstmal egal war.
Ok, aber soweit war es ja noch nicht und das Band lief ja. Allerdings ging es keine halbe Stunde, als alle Koffer weg waren und nur noch vereinzelt Leute am Band standen. Dennoch lief das Band weiter. Nach gut 45 Minuten bin ich dann mal zu Air China Schalter gegangen um zu fragen ob denn noch Gepäck kommt. Der Mitarbeiter sprach so gut wie kein Englisch und sagt immer wieder dass wir warten sollen. In 20 Minuten weiß er mehr. Mittlerweile wurden auch die Mitarbeiter am Band nervös. Allerdings blieb uns Flieger und eine Maschine aus Japan an dem Gepäckband angekündigt. Es verging eine ganze Stunde bis schließlich wieder Gepäck kam. Allerdings war das wohl das Gepäck der Japaner.
Mittlerweile hatten sich einige Passagiere des Delhi Flugs zusammen getan und sind im 5Minuten Tackt im Gepäck-Büro der Air China aufgetaucht um Dampf zu machen. Es verging eine weitere Stunde bis endlich unser Gepäck auftauchte.

Zu diesem Zeitpunkt war der erste der beiden Flieger schon weg. Blieb nur noch die Hoffnung auf den zweiten. Also auf zum Domestic Schalter. Dort angekommen, hieß es erstmal anstehen, um dann am Schalter zu hören, dass die Dame nicht zuständig ist und dass am Schalter ganz links gehandelt wird. Ich hatte schon einen leicht roten Kopf, und bin dann dorthin. Nach einigen Minuten anstehen hieß es dann, dass die Dame nicht zuständig sei und wir ganz rechts zum Manager müssen. Jetzt hatte ich zum ersten mal Mord Gedanken. Ok, wieder 100m in die andere Richtung. Dort erfuhr ich dann, dass der Flug keinen Platz mehr hat und wir hier übernachten sollten. Dazu müssen wir jedoch zum Duty Manager Domestic der Air China, welcher sich wohl beim Check in auf einer anderen Ebene und in einem anderen Bereich befindet.
Ich glaube man konnte meine Adern am Hals pumpen sehen. Bis wir den gefunden hatten mussten wir weitere 2km laufen und uns an mehreren Air China Schaltern durchfragen. Nur zur Erinnerung, wir waren in der Misere, weil die Air China den Flug verbockt hatte.
Dazwischen sind wir noch beinahe einem Typen auf den Leim gegangen, welcher offiziell aussah, aber wohl nur teure Hotels vermitteln wollte. Nicht Wert darauf einzugehen.
Als wir den Manager schließlich gefunden hatten kam die Ernüchterung. Nichts zu machen, Ich komme von hier, heute nicht mehr weg. Da half auch kein Frequent Flyer Status mehr.
Einzige Möglichkeit wäre die Übernachtung im Hotel und der erste Flug am kommenden Morgen. Zähneknirschend habe ich dann zugestimmt. Übrigen auch dies ging nur, weil ich einen Übersetzer telefonisch zugeschaltet hatte. Der Mitarbeiter war nicht in der Lage verständliches Englisch zu sprechen. Ich frage mich warum die Star Alliance solche Zustände bei Ihren Partnern toleriert. Das war bis dahin nicht der Service den ich erwartet hätte.
Ich sollte dann nun am Schalter warten bis jemand vom Hotel kommt um mich abzuholen. Nach 5 mal fragen und weiteren 45 Minuten war es dann soweit. Allerdings auch nur bis zum Ausgang, wo ich dann auf alte bekannte aus meinem Flug traf. Dort war dann auch eine junge indische Mutter auf dem Weg nach Vancouver, die ihr kleines 1,5 Jahre alte Kind schon seit Ewigkeiten auf dem Arm trug. In dem Moment wurde mir klar, dass ich noch Glück hatte. Sie hatte die ganze Odyssee mit einem Kleinkind gemacht. Gleichzeitig stieg in mir die Wut hoch, war um man der Frau keine bevorzugte Behandlung gegeben hatte.
Ja ich hätte so vieles erwartet. Zum Beispiel auch, dass sich die Air China aktiv um uns gekümmert hätte. Es wär alles kein Problem gewesen, hätte uns ein Mitarbeiter abgefangen, gesagt dass es ihm Leid tut und uns entweder bei einem neuen Flug geholfen hätte oder sich aktiv um uns und das Hotel gekümmert hätte. Aber die Tatsache, dass ich jetzt hier war lag daran, dass ich mir die Gleichgültigkeit nicht gefallen lies und dass ich Druck gemacht habe.
Es war jetzt übrigens 20:00 Uhr und ich war knapp 18h unterwegs. Das Hotel selbst lag 20min vom Flughafen entfernt. Hier musste ich schon wieder Gas geben. Andernfalls hätte ich mir das Zimmer mit jemand teilen müssen. Air China zahlt wohl nur Doppelzimmer für gestrandete Gäste. Auch hier half der Frequent Flyer Status nicht wirklich. Es kostet 150RMB (ca. 20€) um ein Einzelzimmer zu bekommen. Soviel hätte ich wohl gerade mal für eine Nacht gezahlt. In meine Bett hat auf jeden Fall schon mal jemand geschlafen und die Betlaken waren nicht frisch. Ok, dann also in Klamotten schlafen…
Ich bin dann aber doch noch mal in die Lobby runter um wenigstens meiner Frau mal einen Status zu geben. Dort kamen dann auch weitere Gäste aus dem Delhi Flug und anderen Flügen an. Das Hotel scheint wohl ausschließlich für gestrandete zu sein.

Jetzt ist es etwa 2:45 Uh und ich schreibe diesen Bericht. In dem Bett kann ich nicht schlafen…. Mal sehen wie es weiter geht. Ich muss noch zweimal mit Ar China fliegen. Lieber Gott bitte lass wenigsten das gut gehen.

Teil zwei.
Mann mag es kaum glauben, aber der Flug mit Air China von Peking nach Hohhot verlief ohne Probleme. Mal abgesehen von einigen Turbulenzen für die Air China ja nichts kann.

Am 09.07 ging es dann mit CA1138 wieder zurück nach Peking. Als wir beim Check in angekommen sind, waren die Schalter noch geschlossen. Man sagte uns, dass diese ca 90min vor Abflug geöffnet werden. Wir waren dann 100 Minuten vorher am Schalter und stellten uns in die Wartende Reihe. Überraschenderweise ging es sehr schnell, so dass wir 95Minuten vor Der eigentlichen Öffnungszeit am Schalter waren. Die Dame suchte und suchte unsere Namen. Leider konnte sie uns nicht finden. Als wir das Ticket vorzeigten kam erstmal ein “ Zu früh, sie müssen sich anstellen wenn es Zeit ist“. “ Ok“ dachte ich mir, „Schauen wir doch mal auf die Uhr wie spät es ist“. Ich habe sie dann höflich gefragt, wann wir denn einchecken können. Sie meinte, 90 Minuten vor der Abflugzeit. Ich habe dann nur auf die Uhr geschaut und gemeint: „Ok, I’ll wait“. Das hat sie überfordert. Die Gäste hinter mir wurden schon ungeduldig und vorne kamen viele Worte die ich nicht verstand. Aber die 4 Minuten habe ich vor dem Schalter ausgesessen und bei erreichen der Zeit auf die Uhr gezeigt.
Ok, einen Notausgang Platz oder einen mit mehr Beinfreiheit habe ich nicht bekommen. Aber das war’s mir Wert.
Jetzt ist es 22:10 und ich Sitze gemütlich in der Air China Lounge um diese nette Anekdote über die Airline zu schreiben. Übrigens, das Essen ist aus. die ganze Küche ist leer und um an die Bar zu kommen muss man sich schon was einfallen. Aber hatte ich nach den drei Tagen etwas anderes von Air China erwartet?
Das ich wohl eher keine Flüge mehr mit Air China mache, ist wohl klar.

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Segeltörn Ostsee 2012

Schon mal Urlaub in Deutschland gemacht? Schon mal gesegelt? Bis vor wenigen Tagen konnte ich diese Fragen nur mit einem Nein beantworten. Vor allem segeln kam für mich bisher nie infrage. Viel zu viele Gipfel stehen dazu auf meiner Wanderliste. Aber man soll ja nie nie sagen. So kam es, dass ich dank meiner Familie nun eine Woche segeln auf der Ostsee war.

Startpunkt war die schöne Stadt Heiligenhafen. Hier haben wir unser Schiff übernommen. Eine Bavaria Cruiser 50. Da ich noch nie segeln war, hab ich von so einem Schiff keine Ahnung. Was ich aber sagen kann, ist das Es mächtig ist und im Vergleich zu anderen Schiffen schon fast, wie ein Ozeanriese aussieht. Innen drin geht es ehr eng zu. Aber das ist wohl normal bei Segelschiffen. 10 Personen finden trotzdem Platz in ihren Kojen und im Notfall, könnten auch noch 2 im Salon schlafen, welcher mit Küche, Sitzbereich, Kartentisch, und viel Stauraum ausgestattet ist. Also alles in allem ziemlich üppig.

Von Heiligenhafen machten wir dann erstmal einen Übungsschlag aufs Meer. 6 Personen der 9Köpfigen Crew sind noch nie gesegelt und so mussten wir ja erstmal prüfen, ob wir überhaupt seetauglich sind. Das ging soweit gut.

Am nächsten Tag ging es dann nach Laboe. Ein schöner Ort an der Einfahrt zur Kieler Bucht. Neben einem U-Boot kann man hier auch das Marinedenkmal besichtigen oder einfach die Seele an der Seepromenade baumeln lassen.

Tag drei führte uns dann nach Eckernförde. Die Stadt gilt, für mich, auf dieser Tour als Highlight. Hier konnten wir auch zum ersten Mal in der Ostsee baden. Neben dem schönen Strand hat die Stadt auch eine einladende Fußgängerzone und jede Menge Flair.

Tag vier sollte in Damp enden. Das Ferien-Resort Damp ist keine Stadt. Es ist eine große Klinik und ein noch größeres Hotel. Die Klinik, welche sich auf Orthopädie spezialisiert hat, und die Hotelanlage sind ein riesiger Komplex, welcher schon von Weitem zu erkennen ist. Daneben gibt es noch Ferienwohnungen und den Jachthafen. Architektonisch überwiegt hier leider der 70iger Jahre Beton-Style. Dennoch war es sehr gemütlich und schön dort. Nicht zuletzt durch den kilometerlangen Sandstrand. Das Highlight des Tages war hier jedoch unser Bad auf offener See.

Im krassen Gegensatz zu Damp stand dann das Ziel des folgenden Tages. Maasholm ist ein äußerst idyllisches Fischerdorf. In den kleinen Gassen und dem Hafen kann man sich wunderbar verweilen und das Leben genießen. Sehr zu empfehlen ist hier übrigens das Restaurant Schunta. Hier gab es ausgezeichneten Fisch.

Von Maasholm führte uns der Weg dann über den Hafen Orth auf Fehmarn zurück nach Heiligenhafen. Orth selber besteht im Grunde nur aus dem Hafen und einigen wenigen Häusern. Dennoch ein kleines nettes Plätzchen, in dem man die Seele baumeln lassen kann.

Fazit:
Segeln ist spitze. Mit der richtigen Crew, einem top Skipper und einem seetauglichen Magen kann ich nur jedem eine solche Reise empfehlen.

Hier nun noch einige Bilder. Diese gibt es hier auch in größerer Auflösung.

Drei Tage durchs Pitztal

Seit Ewigkeiten bin ich Mitglied im Deutschen Alpenverein. Vor Jahren hatte ich diese Mitgliedschaft einmal abgeschlossen, um auf den Hütten günstiger übernachten und essen zu können. Direkten Kontakt zu anderen Mitgliedern hatte ich bis dato allerdings nicht. Anfangs hatte mich das damals nicht so interessiert und später haben häufig die Termine des Vereins nicht mit meinen übereingestimmt.

Jetzt hat es dann aber doch endlich mal geklappt. Vom Alpenverein Sektion Baar wurde eine Tour ins Pitztal angeboten. Die Beschreibung der Tour entsprach in etwa dem hochalpinen Bereich, den ich auch sonnst, gerne bewandere und zudem hatte ich im entsprechenden Zeitraum Urlaub. Da ich zum Vorbesprechungstermin auch in den Alpen war, gab es leider keine Möglichkeit die Teilnehmer vorher kennenzulernen. Zum Glück bin ich nicht auf den Mund gefallen und so stand ich am Sonntagmorgen voller Vorfreude mit gepackten Rucksack am P&M Parkplatz in Geisingen. Die Truppe stellte sich als echt cooler Haufen heraus und so bewegten sich 8 Menschen im Alter zwischen 32 und 72 Richtung Österreich.

Startpunkt unserer Tour war die Talstation der Pitztaler Gletscherbahn in Mittelberg auf 1740m. Durch das Taschachtal bewegten wir uns langsam aber stetig bergwärts Richtung Taschachhaus.  Auf den ersten Kilometern ist dieser Weg noch eine breite Autobahn, die bis zur Talstation des Versorgungsslifts für jedermann zu schaffen ist. Ab der Talstation führt dann ein neuer Weg in den Berg zum Taschachhaus. Der alte Weg war erst vor wenigen Tagen durch einen Bergsturz zerstört worden. Dieser neue Weg ist sehr schön angelegt und führt über einen steilen, etwas ausgesetzten Grat in einer knappen Stunde zum Tagesziel der Etappe.

Das Taschachhaus gehört zur Sektion München und wird von dieser als Ausbildungszentrum genutzt. Der Zustand der Hütte ist fantastisch. Man muss ehrlicherweise zugeben, dass es mehr einem Hotel als einer Hütte entspricht. Dennoch ist es sehr gemütlich und man fühlt sich sehr wohl. Wir hatten ein 10 Personen Lager und die Halbpension gebucht. Das Abendessen sowie das Frühstück ließen keine Wünsche offen. Sehr lecker und besser als in manch einem Hotel.

Da wir schon früh in der Hütte angekommen sind, machten wir noch einen Ausflug auf den Taschachferner. Der Gletscher ist in gut 45 Minuten zu erreichen und sehr imposant. Gerade jetzt im Sommer hatte man einen tollen Blick in bis zu 20m tiefe Gletscherspalten und Schluchten, welche von innen heraus tiefblau strahlen. Der Weg dorthin bedarf jedoch absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Wer sich zudem auf den Gletscher wagt, sollte natürlich über entsprechende Kenntnis und Ausrüstung verfügen. Auch nur an den Rand zu laufen ist es aber auf jeden Fall Wert.

Am zweiten Tag der Tour ging es auf den Fuldaer Höhenweg zur Riffelseehütte und von dort weiter zur Kaunergrathütte. Vom Taschachhaus steigt man etwa 200m auf und bewegt sich dann auf gut gesicherten Wegen oberhalb des Taschachtals Richtung Riffelseehütte. Der oben erwähnte Felssturz hat auch auf dem Fuldaer Höhenweg seine Spuren hinterlassen. Der Weg wurde hier neu angelegt und führt nun durch felsige, aber mit Ketten gesicherte, Passage oberhalb der Abbruchkante vorbei. Der anschließende Fußmarsch ist sehr entspannend und bietet eine wunderbare Aussicht. An der Riffelseehütte angekommen wurde dann erstmal ausgiebig gerastet.

Anschließend ging es hinauf auf den Cottbuser Höhenweg. Die ersten Anstiege vom Riffelsee aus erscheinen schon sehr gewaltig. Allerdings sind sie nichts im Vergleich zu dem, was da noch kommt. Entlang der Felsen und durch sie hindurch wandert man auf teils sehr ausgesetzten Wegen. Mit von der Partie ist auch eine Klettersteigstelle, an der man ca 20m steil absteigt, um dann auf der anderen Seite knappe 30m im Felsen steil aufsteigt (Video). Diese Strecke ist zwar gut mit Ketten gesichert aber doch nichts für jeden. Ein Klettersteigset sowie absolute Schwindelfreiheit wird dringend empfohlen. Hat man diese Stellen überwunden, geht es wieder auf etwas normaleren Wanderwegen ins Hochtal Richtung Kaunergrathütte. Die Wege bleiben jedoch anspruchsvoll und faszinieren mit einer wunderschönen Aussicht. Die letzten 350 Höhenmeter haben es dann noch in sich. Nicht weil sie schwierig sind, sondern weil sie sich ewig lang ziehen. Hinter jeder Kuppe erwartet man die ersehnte Hütte. Und jedes Mal schaut man auf eine neu Stufe, die es zu erklimmen gilt. Wenn man dann bei 2817m angelangt ist, hat die Tour ihr Ende gefunden. Ein herrlicher Blick auf den Plangrossferner entschädigen die Mühen und lassen die schmerzenden Füße vergessen.  Knapp 18 km und mehr als 1300m stecken einem nach dieser Etappe in den Knochen.

Die Kaunergrathütte ist die höchstgelegene Berghütte im Pitztal. Sie wird ausschließlich vom Hubschrauber aus beliefert und ist daher nicht ganz so komfortabel und ausgestattet wie das vorhin beschriebenen Taschachhaus. Dennoch überzeugt die Hütte durch absolute Gemütlichkeit. Es gibt zwei Gaststuben. Wir saßen in einer, die vor 100 Jahren sicher schon genau so ausgesehen hat. Ein Traum an Gemütlichkeit, wie man es in den Bergen nur noch selten findet. Die Hütte dient als Stützpunkt für viele Klettertouren und Gletscherüberquerungen. Des Weiteren werden hier regelmäßige Hochtourenschulungen angeboten. Wo sonnst lässt es sich besser lernen als auf knapp 3000m Höhe?

Unser letzter Tag führte uns von der Kaunergrathütte noch mal 200m in die Höhe zum Steinbockjoch. Diese Passage ist sehr einfach zu gehen und bietet, neben einem tollen Blick auf die Hütte und die Gletscher, einen tollen Abschluss der Tour. Von dort oben geht es dann langsam hinunter nach Plangroß auf 1600m und zum Ende unserer Tour.

Ich wünsche allen Lesern viel Spaß beim Nachwandern der Tour.

Drei Tage solo durch die Silvretta

In den Reiseführern kann man immer wieder von der 4 tägigen Durchquerung der Silvretta lesen. Aus verschiedenen Gründen wurden bei mir daraus drei. Da diese jedoch äußerst angenehm waren, ist es Wert diese Tour hier zu beschreiben.

Ausgangspunkt der Tour ist die auf 2037m gelegene Bielerhöhe. Dort hab ich mein Auto stehen lassen. Schlusspunkt der Tour ist Galtür (1.584m). Selbstverständlich kann man sein Auto auch nach Galtür stellen und dann an den Ausgangspunkt mit dem Bus fahren (€3, 50 Fahrt + €3, 20 Maut).

Tag1: Von der Biehlerhöhe geht es am Südufer entlang Richtung Ochsental. Für Leute mit wenig Kondition kann man entlang des Tals einen Spaziergang zur ersten Station der Wiesbadener Hütte machen. Der Weg der hier beschriebenen Tour biegt nicht ins Ochsental ab, sondern Richtung Bieltal. Von dort biegt bereits nach wenigen Metern der Weg Richtung „Radschulter“ ab. Die Radschulter ist einer der offiziellen zustiege Richtung „Hohes Rad“ (2934m). Wer da oben noch puste hat, kann diesen Gipfel noch besteigen. Es gibt allerdings keinen Weg hinauf und der Zustieg muss erklettert werden.

Sie ist eine Mulde, welche östlich am Gipfel vorbei führt. Die Laufrichtung ist Radsattel. Mir hat diese Strecke aus zwei Gründen sehr gut gefallen. Erstens, weil Sie bereits nach wenigen Höhenmetern eine tolle Aussicht garantiert und zweitens, weil der Weg durch eine Geröllscharte führt, die teilweise meterhohe Felsbrocken hat und somit auch eine kleine Herausforderung bietet. Am Radsattel angekommen, geht es runter ins Ochsental zur Wiesbadener Hütte.

Die Wiesbadener Hütte ist sehr gut ausgestattet und bietet neben warmen Duschen und einer tollen Atmosphäre auch leckeres Essen. Wenn ich alleine wandere, gönne ich mir gerne etwas und übernachte im Zimmer mit Halbpension. Daher kann ich leider keine Auskunft zum Lager machen. Was ich aber sehen konnte, war, dass es sehr hell und sauber aussah.
http://www.wiesbadener-huette.com/

Tag2: Von der Wiesbadener Hütte geht es wieder zurück auf den Radsattel, den man nach knapp 60 Minuten erreicht. Vom Sattel geht es dann talwärts Richtung Galtür. Im Tal unten angekommen verlässt man die Route sofort wieder, um über eine Brücke Richtung Jamtalhütte zu laufen. Die angeschlagene Zeit beträgt von dort 3 Stunden. Über einen Verbindungsweg trifft man weiter oben auf den Zentralapenweg 02 (Edmund Lorenz Weg).  Der Weg führt dann entlang des Flusses ins Schuttkar. Achtung!! – In verschiedenen Berichten wird erwähnt, dass die Markierungen hier oben nicht so gut lesbar sind und man sich orientieren muss. Das stimmt nicht. Solltet ihr einmal keine Markierung mehr sehen, seid ihr falsch. Ich hatte den obigen Satz im Hintergrund und habe mich prompt verlaufen.  Dank Karten und GPS musste ich dann nicht zurück, sondern konnte über eine Schulter auf den eigentlichen Weg zurückfinden.

Von dort ging es durch einige Schneefelder in die enge und steile Getschnerscharte (2839 m). Oben angekommen hat man einen herrlichen Blick zum Bielersee sowie zu unserem nächsten Etappenziel Jamtalhütte. Der Abstieg von der Scharte steht dem Aufstieg in nichts nach. Sehr steil, eng und teilweise mit einigen Kletterpassagen geht es 700m runter ins Tal. Ein Traum, wenn man schwindelfrei und trittsicher ist und kein Problem mit sehr ausgesetzen stellen hat. Im Tal angekommen überquert man den Schmelzwasserfluss des Jamtal Ferners und steigt noch mal 20min Richtung Jamtalhütte auf.

Die Jamtalhütte ordne ich in ihrer Art zu den edleren Hütten. Sie ist zudem Ausbildungszentrum und hat sogar eine eigene Kletterhalle. Dennoch ist sie sehr gemütlich und bietet ein tolles Halbpensionsprogramm an. Hierzu gehören z. B. eine Suppe am Nachmittag, 3 Gänge am Abend, ein äußerst umfangreiches Frühstück, kostenloser Marschtee und zudem ein kostenloses Jausenpaket.
http://www.jamtalhuette.at/

Tag3: Für mich war am dritten Tag Schluss, da ich leider wieder zurück musste. Dies ist hier aber kein Problem. Denn obwohl man sich gerade eine Stunde unterhalb des Gletschers befindet, kommt man in nur 2 Stunden Fußmarsch nach Galtür, wo man mit dem Bus dann zurück zur Bieler höhe kommt.

In der vier Tageversion, läuft man über das Kronjoch zur Heidelberger Hütte und entweder nach Ischgl oder über das Ritzenjoch Richtung Mathon. Diesen Teil der Tour werde ich im Laufe des Jahres sicher noch nachreichen.

Allen die die drei Tagesvariante schon machen möchten, wünsche ich viel Spaß.

 

New York 2011 – Bilder online

Heute habe ich es nach Langem endlich mal geschafft, die Bilder meiner New York Reise online zu stellen. Wenn man berücksichtigt, das sich mitten während der Reise meine Spiegelreflex Kamera und mein Objektiv zerstört habe, dann bin ich doch sehr mit dem Ergebnis zufrieden. Die DSLR-Fotografen unter euch werden sicher kaum glauben, dass alle Bilder mit einer Nikon AW 100 geschossen wurden. Für die Kompakt Nutzer ist das sicher ein gutes Beispiel dafür, dass ein Bild eben nicht nur von einer Kamera gemacht wird, sonder auch von dem der dahinter steht.

New York im Herbst 2011