Der letzte Schnee verschwindet so langsam aus den Bergen und so war es Zeit, nach knapp 2 Monaten ohne Bergkontakt endlich wieder in die Höhe zu gehen. Jetzt wurde es dann auch endlich Zeit, soll doch im September der Tödi (3614m) bestiegen werden.
Zur Einstimmung ging es mit dem Auto ins Glarnerland. Unser Ziel für diese Tour war Braunwald. Braunwald ist ein herrliches Dorf auf 1256m. Das Dorf ist autofrei und der einzige Zugang führt über eine Bergbahn, die in einem atemberaubenden Winkel knapp 800 Höhenmeter packt. Braunwald an sich ist schon fast eine Reise wert. Das Dorf ist sehr urig und vor allem nicht überlaufen. Da wir uns aber den Bergen widmen wollten, sind wir direkt durch das Dorf hinaus in den Zauberwald. Der Zauberwald hat seinen Namen vom dort ansässigen Märchenhotel, welches, vor allem für zahlungskräftige Gäste, ein unglaubliches Familien Urlaubskonzept bietet. So kommt es, dass man neben verschlungenen Feldwegen (Straßen braucht ein autofreies Dorf ja nicht), im Wald auf ein Märchenschloss und eine Edelsteinmine trifft. Natürlich inklusive Zwergenbuch, damit die jungen Schatzsucher ihren Fund auch protokollieren können. Aus dem Märchenwald kommt man schließlich ins Skigebiet. Um dann nach weiteren 300 Höhenmetern im ruhigen Wald verschwinden zu können.
Noch einmal einige Höhenmeter hinter uns gebracht, erreichen wir das Bräch Oberstafel (1602m). Eine Zwischen-Terrasse, die mit seinem Bauernhof an die gute alte Zeit erinnert. Hier ist Zeit für die erste Rast, bevor es dann Richtung Bärentritt geht. Der Bärentritt ist ein schwierig zu gehender Aufstieg durch eine vermeintlich senkrechte Wand. Noch als Wanderweg ausgeschildert, würde dieser Weg in Österreich sicher schon als Klettersteig gelten. Es hat zwar verschiedene Bereiche, welche mit Seilen gesichert sind, dennoch kommt man auf dieser Route dem Abgrund häufig auch ungesichert sehr nahe. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass der Aufstieg häufig mit losem Schotter übersät ist, empfehle ich hier sich wirklich noch einmal zu vergewissern, ob man auch wirklich „Trittsicher“ und „Schwindelfrei“ ist. Beides ist äußerst wichtig.
Auf dem Lauchboden(2009m) angekommen, beginnt eine traumhafte Wanderung entlang des Abgrunds. Der Wanderweg ist sehr schön angelegt und mit etwas Übung auch angenehm zu laufen. Jetzt Anfang Juni kamen wir auch öfters in den Genuss, noch durch Schneefelder gehen zu können, oder über diese auch einfach hinunterzurutschen.
Am Ende des Lauchbodens (2155m) hat man dann die Möglichkeit seine Route Richtung Klettergarten oder abwärts über den Bützi zu wählen. Den Klettergarten würde ich in Zusammenhang mit dieser Tour nicht empfehlen. Schließlich waren wir schon fast 6 Std. unterwegs. Man kann den Klettergarten von Braunwald aus auch auf direktem Weg erreichen. An dieser Stelle haben wir daher auch mit dem Abstieg begonnen. An dieser Seite ist der Abstieg wesentlich ungefährlicher. Auch wenn hier ebenfalls Trittsicherheit gefordert ist, so kann man hier gänzlich ohne Seile absteigen. Durch einen herrlich angelegten Wanderweg sind wir dann über den Zauberwald zurück nach Braunwald gelangt.
Als Resümee werte ich diese Tour als ordentliche Bergtour, die für den Einstieg in die Wandersaison ideal geeignet ist. Wer fragen zu der Tour hat, kann mich gerne kontaktieren.