Heute habe ich es nach Langem endlich mal geschafft, die Bilder meiner New York Reise online zu stellen. Wenn man berücksichtigt, das sich mitten während der Reise meine Spiegelreflex Kamera und mein Objektiv zerstört habe, dann bin ich doch sehr mit dem Ergebnis zufrieden. Die DSLR-Fotografen unter euch werden sicher kaum glauben, dass alle Bilder mit einer Nikon AW 100 geschossen wurden. Für die Kompakt Nutzer ist das sicher ein gutes Beispiel dafür, dass ein Bild eben nicht nur von einer Kamera gemacht wird, sonder auch von dem der dahinter steht.
Schlagwort-Archive: Reisebericht
Ist die Bahn nun Super oder Beschissen!
Gestern war ich wieder mit meinem Lieblings-Reiseunternehmen Deutsche Bahn on Tour. In der Regel habe ich nach meinen Reisen eine sehr deutliche Meinung über einen Reiseveranstalter. Es gibt ja in der Regel auch nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich habe mich wohlgefühlt oder Sie haben es total verbockt.
Für meine Reise gestern möchte ich es diesmal etwas anders formulieren. Ich bin mir nämlich wirklich nicht ganz sicher. Zunächst einmal mach ich das so, wie die meisten Deutschen es gerne haben. So wie sich gestern auch viele Leute im Zug verhalten haben.
Version 1:
Am frühen Morgen ging es vom Bahnhof Donaueschingen über die Umsteigepunkte Offenburg und Köln mit dem Inter Regio, dem Inter City und dem ICE nach Dortmund. Nach knapp 5 Stunden kam ich überraschend pünktlich in Dortmund am Hauptbahnhof an. Das war ja mal ein absolutes Wunder, dass nichts bei der Bahn schief gelaufen ist. Obwohl, ein ICE hat zwischen Köln und Dortmund komische knarz Geräusche gemacht. Naja die Bahn ist halt ein Saftladen. Da ist alles Marode und die Züge werden total verhunzt.
Am Nachmittag ging es dann auf derselben Strecke wieder zurück nach Donaueschingen. Es war ja klar das der IC von Dortmund nach Köln Verspätung hatte. Dann war der Zug auch noch so voll, dass ich neben so einem alten Typen hocken musste. In Köln war das Chaos dann perfekt. Dort standen zwei ICEs an einem Bahngleis. Keiner wusste, wo er hin muss und welcher Zug der richtige ist. Ich bin dann einfach mal in einen eingestiegen. Wir hatten bestimmt schon 20 Minuten Verspätung. Auf dem Weg nach Offenburg mussten wir dann in Frankfurt den Zug wechseln. Das war doch typisch das die Bahn hier alles durcheinanderbringt. Ich musste dann dort noch mal 5 Minuten warten. Im Zug hat es dann gestunken und mir ist fast schlecht geworden. Beinahe hätte ich meinen Anschlusszug in Offenburg verpasst. Ich war so was von geladen, dass ich am liebsten meine Bahncard verbrannt hätte. Der Abschuss kam dann als der blöde Schaffner sich in Donaueschingen auch noch mit einem „guten Abend, auf Wiedersehen“ persönlich bei mir verabschiedet. Meinte der, er könnte nach der verkorksten Rückfahrt noch irgendetwas Gutes tun?
Version 2:
Am frühen Morgen ging es vom Bahnhof Donaeschingen über die Umsteigepunkte Offenburg und Köln mit dem Inter Regio, dem Inter City und dem ICE nach Dortmund. Die Fahrt war sehr entspannt. Dank Sitzplatzreservierung hatte ich immer einen schönen Fensterplatz und konnte bei der Fahrt durchs sonnige Land über den HotSpot in den Zügen online sein und arbeiten. Pünktlich wie die Maurer, bin ich dann in Dortmund angekommen. Aufgrund der Feiertage sollte die Rückfahrt nicht ganz so reibungslos verlaufen. Am Gründonnerstag Nachmittag kamen ziemlich viele Menschen auf die Idee in den Osterurlaub zu fahren. So kam es das der Inter City etwa 10 Minuten Verspätung hatte. War aber kein Problem, da die Zugbegleiter uns informierten, dass der Zug bis Köln die Verspätung wieder aufholt. Schöner Nebeneffekt dabei war mein Zusammentreffen mit einem Tourengeher der nach Laax zu Skifahren wollte. Es ist sowieso eines der schönsten Vorteile von Bahnreisen. Man trift so viele Menschen, die oft so viele unterschiedliche Geschichten zu erzählen habe, dass einem eigentlich nie langweilig werden kann.
Köln war um diese Uhrzeit wohl der Schmelztiegel der Osterurlauber. Aber die Bahn war darauf vorbereitet. So standen gleich zwei doppel Züge für unsere Fahrt in den Süden parat. Die hatten einfach mal eben schnell (oder auch schon länger geplant) einen ganzen ICE dazu gestellt. Überall standen Mitarbeiter der Bahn die die Fahrgäste informierten. So ging es dann als Groß Convoi mit 4 Zügen und über 290km/h Richtung Süden. Was ich nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass auf der Strecke immer ein Doppelzug verkehrt der dann in Frankfurt getrennt wird. Ein Teil geht nach Regensburg und der andere geht nach Basel. Jetzt war mir auch klar, was die Mitarbeiter dort erzählt hatten. Ich hätte wohl etwas besser aufpassen sollen. Aber auch das war kein Problem. Die freundlichen Mitarbeiter der Bahn haben uns noch mal informiert und so bin ich in Frankfurt dann in den richtigen Zug gestiegen.
Von dort ging es dann normal weiter. Durch die Masse an Leuten hatten wir knapp 5 Minuten Verspätung, die die Lokführer aber bald wieder rausgefahren hatten. Über Offenburg und Villingen ging es dann nach Hause. Da der Zug um halb zwölf fast leer war, reichte es dem Schaffner fast allen Gästen persönlich Frohe Ostern zu wünschen. Das fand ich richtig cool. Keine Ahnung, wie lang der schon auf den Beinen war, aber freundlich war er bis spät in die Nacht.
Ergebnis:
Man kann über die Bahn schimpfen, wie man will. Ich glaube, wenn man sich vor Augen hält, das dieses Uhrwerk jeden Tag zig tausendfach im ganzen Land aufeinander abgestimmt sein muss, dann wundert es mich, dass wir auf der ganzen Piste gerade mal 10 Minuten vom Plan abgewichen sind. Dazu kam noch der Osterverkehr, für den die Bahn mal eben schnell einfach ein paar Hundert Tonnen Stahl mehr aus dem Ärmel gezaubert hat.
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass sich gestern jeder Bahnmitarbeiter angestrengt hat, sein bestes gegeben hat, immer freundlich war und alles lief, obwohl Sie von der Masse der Reisenden nahezu überrannt wurden, dann muss ich sagen, dass ich wiedereinmal als zufriedener Bahnkunde den Bahnhof verlassen hab.
Ich denke mal das ich hier nicht weiter erwähnen muss, dass ich eindeutig die Version 2 bevorzuge.
Tipp:
Auch wenn man gerne über die Bahn schimpft, hoffe ich das der eine oder andere mal darüber nachdenkt, was dort geleistet wird. Wenn man dann noch ein wenig entspannter an die Geschichte dran geht und sich nicht von den ganzen Motzkis auf der Strecke anstecken lässt, dann ist Bahn fahren sehr entspannend.
Chamrousse und Snowtrex – Nein Danke
In der 2ten Dezemberwoche 2010 machte ich mich mit ein paar Freunden auf den Weg nach Chamrousse in Frankreich. Das Skigebiet gilt im allgemeinen als Schneesicher und wird in vielen Katalogen hoch gelobt. Als Reiseveranstalter haben wir uns die Firma Snowtrex ausgesucht. Bereits gegen 15 Uhr kamen wir nach gut 5 stündiger Fahrt an unserem Ziel an. Sind wir in Deutschland bei 30cm Neuschnee gestartet, so begrüßten uns dort auf 1400m, grüne Wiesen und braune Äcker. Der erste Eindruck war ernüchternd.
Ok, für das Wetter kann niemand etwas. Daher hat uns das Vertrauen in die Schneekanonen und die Menschen die sie bedienen, Gutes hoffen lassen. Gleich am nächsten Morgen ging es hinaus in die „weiße“ Pracht. Doch die Vorfreude wurde jäh zerstört. Bereits auf den ersten Metern im alten Sessellift wurde klar, dass hier nichts zu holen ist. Die Pisten hatten in der Nacht zuvor wohl eine Schneeraupe gespürt, aber dadurch leider auch mehr gelitten als profitiert. Der erste Tag wurde zur Materialschlacht. Steine gegen Board. Berücksichtigt man die möglichen Schäden lernt man schnell zu springen und auszuweichen. Doch noch immer war unser Vertrauen in die Mitarbeiter sehr hoch, genauso hoch wie die Hoffnung gegen Mittag endlich die Schneekanonen zu hören. Leider wurde daraus nichts. Trotz eisiger Temperaturen blieben die Kanonen aus und die Steine auf der Piste.
Am Abend startete ich dann meine Erfahrungen im Umgang mit den Snwotrex Reiseleitern vor Ort. Wie kann es sein, dass hier einige tausend Touristen angeliefert werden und dich örtliche Tourismusbehörde es nicht für nötig hällt die Pisten zu präparieren? Leider habe ich unsere Reiseleitung überbewertet. Die 3 jungen Damen schienen offensichtlich weitaus mehr mit gutem Aussehen als mit Wissen um den Toursimus und dem Wunsch zufriedener Gäste ausgestattet zu sein. Meine Anfragen wurden mit Floskeln und Ausreden jeder Art beantwortet. Die Damen wussten ja nicht, das ich vom Fach bin. Ich hab es dann abgehakt. Für den nächsten Tag wollte ich es selber in die Hand nehmen.
Der nächste Tag barg gleich eine Überraschung. Es gab mühevoll geflickte Pisten auf denen eine Art Fahren Möglich war. Zudem machten sich mehr und mehr Arbeiter daran auf den Pisten Vorbereitungen zu treffen. Es schien als ob Sie selbst gemerkt hätten, dass es so nicht geht. Das Thema Piste bewegte sich also in eine gute Richtung. Das Thema Snowtrex blieb bestehen.
Für den folgenden Abend hatten wir eine Schneeschuhwanderung mit anschließendem Raclett und Fondue bestellt. Die Wanderung war sehr gut und ist jedem zu Empfehlen. Der örtliche Führer hatte ein kurzweiliges 2 stündiges Programm im Schnee zusammengestellt. Der Ärger ging erst im Restaurant los. Als wir dort antrafen, begannen hektische Diskussionen zwischen Restaurant, Reiseleitung und unserem Führer. Wie sich später herausstellte, wussten das Restaurant noch nichts von uns und auch der Reiseführer war wohl überrascht, über die Zahlungsmodalitäten. Unterm Strich schauten wir knapp 30Minuten diesen Diskussionen zu, bis endlich die ersten Getränke geliefert wurden. Hier stellte ich mir zum ersten Mal die Frage, was die Damen die letzten Tage gemacht hatten und warum niemand vorher mit dem Restaurant gesprochen hatte. Es sollte uns nicht weiter Kümmern. Schließlich kamen die Getränke ja. Positiv zu erwähnen sei hier noch, dass das Fondue und das Raclett sehr gut waren.
Der nächste Pistentag bewegte sich im Mittelfeld. Die ersten Kanonen hatten ihre Wirkung gezeigt und die Pisten waren in einem etwas besseren Zustand. Lustiger fand ich hier den zweiten Teil aus der Reihe „Reiseleitung Snowtrex hat keine Ahnung und ist nicht in der Lage eine Reise zu leiten“. Für den Abend haben wir uns beim Pub crawl angemeldet. In Deutsch sagt man auch Kneipentour dazu. In der Anzeige wurde mit günstigen Getränken, Freigetränken und Sonderaktionen geworben. Der Treffpunkt war die Bar „Le Club Sandwichs“. Auch hier begann der Abend mit einer heißen Diskussion zwischen Reiseleitung und den Besitzern. Keine Ahnung warum, aber ich stellte mir wiederholt die Frage warum die Damen nicht ne Stunde vorher dort gewesen sind und warum es so auffällig gemacht werden musste. Letzen Endes hat es dann aber mit den Getränken dort geklappt. Anschließend ging es weiter ins „Le Bachat“. Am Eingang bekamen wir dann die Info, das heute Heineken-Nacht sei, es aber noch nicht klar war ob unsere Gruppe Sonderpreise bekommt. Das müsse Sie erstmal abklären. Die nächste Frage die sich mir aufdrängte:“ Ist es nicht üblich Specials an einem Themenabend anzubieten?“. Die Frage nach dem vorherigen Absprechen hab ich mir schon gar nicht mehr gestellt. So kam es wie es kommen musste. Es gab gar kein Heineken Special, es gab noch nicht einmal eine Heineken-Nacht, es gab keine Sonderpreise und überhaupt war ja alles gar nicht so klar. Ich war kurz davor die Bar sofort wieder zu Verlassen. Wäre nicht Guinness auf der Karte gestanden. Das Finale fand dann im “ Le Etable“ statt. Hier schien endlich mal was zu klappen. Wir bekamen unser Freibier und wurden vom freundlichen Kelner anschließend mit Smirnoff zum Sonderpreis verköstigt.
Der Rest der Reise verlief wie beschrieben. Mit jedem Tag wurden die Pistenverhältnisse Besser. Am letzten Tag kam dann noch der Schnee so das sich Chamrousse am Samstagmorgen bestens für die Ankunft der neuen Gäste präsentieren konnte. Leider nicht für uns. Mit beschädigtem Material und ein wenig Wut im Bauch ging es zurück ins verschneite Deutschland. Wenn nicht wenigstens die Abende mit den Freunden so unterhaltsam gewesen wären, wäre ich wahrscheinlich früher abgereist. Für mich bleibt nur ein Resüme und ein Tip:
Chamrousse nie wieder im Dezember und Niemals das Rahmenprogramm bei Snowtrex buchen. Snowtrex ist günstig, aber dafür bekommt man auch ne Reiseleitung, die auf uns den Eindruck machte, als hätten Sie keine Ahnung.