Am vergangenen Samstag den 26 Oktober war es endlich so weit. Das von vielen erwartete Windows 8 kam auf dem Markt. Ich für meinen Teil habe es nicht wirklich erwartet. Es war mehr so ein Abwarten. Ich hatte damals bei der Umstellung von Vista auf Windows 7 über 6 Monate gewartet, ehe ich den Schritt gewagt habe.
Bei Windows 8 war das anders. Am Abend des Release habe ich mich auf der Windows Seite rumgetrieben und informiert, was es so neues gibt. Als ich dann auch noch gelesen habe, dass es das Update für unter €30 gibt, war ich schon fast angefixt.
Ich bin computertechnisch in zwei Welten zuhause. Zum einen Apple mit einen iPhone, einem iPad und einem Macbook Air. Zum anderen mit einem Windowsrechner, der in seiner Ausstattung, trotz seines stolzen Alters von 5 Jahren, so manchem neuen Rechner noch den Rang abläuft.
Was mich an all den Videos und Artikeln faszinierte, war die Tatsache, dass es irgendwie schlüssig klang. Windows 8 schien für mich die perfekte Symbiose von mobilen Anwendungen und Apps ohne aber auf den Komfort des, bisher gewohnten, zu verzichten.
Nach knapp 3 Stunden war die Entscheidung gefallen. Entgegen allen Regelen habe ich mir dann am Releastag die neuste Windows Version heruntergeladen. Da ich diesesmal doch ein wenig Schiss hatte, habe ich parallel dazu alles gesichert, was nur irgendwie geht. Unterm Strich habe ich ein komplettes Abbild erstellt und auf eine externe Platte gesichert.
Als die ganzen Vorbereitungen dann zu Ende waren, ging es los. Der geneigte Leser wird jetzt sicher auf eine Flut an Fehlern hoffen.
Sorry, es passierte nichts dergleichen. Während des Updates wurde gefragt, ob ich ein komplett neues System aufsetzen möchte oder ob ich meine alten Programme und Einstellungen behalten möchte. Hier hab ich ganz klar die sichere Variante genommen. „Alles übernehmen“. Eine knappe halbe Stunde war es dann soweit.
Windows 8 lief zum ersten Mal auf meinem Rechner.
Doch was nun?
Zunächst einmal spielen und üben. Da gibt es zum einen die Funktion des der Ecken. Die Maus in die Ecke unten rechts öffnet die Einstellungen, ein und Ausschalten oder z. B. bei den Emails das Menü für die Konten. Mit der ALT Taste erhält man diese Ansicht ebenfalls.
In der Ecke oben links kommt entweder zur zuletzt verwendeten App oder durch Herunterziehen der Maus auf eine Übersicht aller aktiven Apps. Übrigens bleiben solche schönen Tastenkombinationen wie ALT & Tab natürlich bestehen. Auch hier kann man zwischen den Apps springen.
In einer App selber gibt es zwei weitere nützliche Maus Positionen. Zum kann man die Maus oben in der Mitte positionieren. Dadurch wird aus der Maus eine Hand. Wenn man nun klickt und die Maus nach unten zieht, schließt man die App. Das gleich funktioniert auch mit der vorhin beschriebenen Funktion der Maus in der Ecke oben links. Hier dann einfach einen Rechtsklick auf der App machen, um diese zu schließen.
Mit der gleichen Funktion kann man laufende Apps auch auf dem Bildschirm positionieren. Und z.B. verschiedene Apps gleichzeitig ausführen.
Nachdem ich das verstanden hatte, ging es an die nächsten Fragen. Welche Apps und vor allem wie anordnen und wie einstellen.
Zuerst einmal habe ich mir die Emails angeschaut. Hier ist es tatsächlich ein wenig tricky. Wer Outlook nutzt, braucht diese App nicht wirklich. Die Emails werden nicht so schön dargestellt und vor allem aber auch nicht so schön in einem Ordner heruntergeladen. Zudem benötigt man natürlich eine Live ID, um überhaupt die Konten nutzen zu können. Einen schwerwiegenden Fehler bekam ich, als es beim Setup ständig hieß: „Das Passwort des Kontos hat sich geändert, ändern Sie dies in ihren Einstellungen. Wir werden einen Abgleich beim nächsten Mal versuchen“. An diesem Fehler bin ich fast verzweifelt. Ich hatte das Passwort doch nie geändert. Die Lösung lag auf der Hand. Windows überzeugt man nur, indem man etwas völlig unlogisches macht. Wenn Windows so einen Fehler bringt, obwohl ich kein Passwort geändert habe, was macht es dann, wenn ich tatsächlich das Passwort ändere. Siehe da, nach einem Besuch bei Windows, war alles in Butter. Das neue Passwort bei der Anmeldung einmal eingegeben und schon war ich wieder im Rennen. Wenn es dann immer noch hakt, einfach den IE mal aufmachen und als Standard definieren. Dann die ganzen Einstellungen vornehmen und anschließend wieder auf Chrome oder Firefox gehen. Ich bin übrigens beim IE10 geblieben. Das ding ist einfach saugeil. Schnell, einfach verdammt bequem. Also meine Empfehlung hier ist der IE10 und Chrome.
Danach ging alles wie von selbst. Bei Kontakten kann man eigene Kontakte eingeben oder die aus Facebook usw. importieren. Die Kontakte von Microsoft Outlook kann man nicht importieren. Zumindest noch nicht. Ich hoffe hier auf Office 2013, bei dem das dann sichergehen wird oder zumindest eine Lösung geben wird.
Nachrichten war ebenso einfach. Facbook, Twitter und Linkedin gesetzt und schon war man im Spiel.
Danach ging es daran, die ganzen nutzlosen Apps zu löschen. Ich hab absolut keinen Bock auf zig Versionen der Nachrichten Apps und sonstigen Schrott. Also erstmal ab in Appstore. Die Ernüchterung kommt hier allerdings schnell. Es gibt kaum noch Apps. Das wird sich aber sicher in den nächsten Tagen ändern und dann kann der Spass los gehen.
Dann ging es an das zweite Thema, Desktop behalten oder nicht. Windows 8 lässt einem das Desktop und man kann alle Programme wie gewohnt bedienen. Man kann aber auch seine Programme vom Desktop löschen und die wichtigsten an den Startbildschirm heften. Das geht, indem man die Maus am unteren Ende des Startbildschirms hält. Auf der rechten Seite taucht dann ein Button auf, der „Alle Apps“ sagt. Klickt man auf den, werden alle Programme als Kacheln angezeigt. Wenn man hier jetzt mit der rechten Maustaste auf eine Kachel klickt, kann man Sie ans Startmenü heften.
Als finales Ergebnis habe ich jetzt alle Programme auf der Startleiste und kaum noch was auf dem Desktop. Dank der Windowstaste, der ALT&Tab Funktion und der ALT Taste lässt sich Windows hervorragend bedienen.
Fazit:
Windows 8 läuft mit meinen hier beschriebenen Anwendungen und Einstellungen hervorragend. Die Startzeit beträgt etwa 25 Sekunden. Dann ist das volle System da. Die Programme laufen wie gewohnt schnell. Die Steuerung mittels des Startbildschirms finde ich bisher schon sehr angenehm. Im Grunde so angenehm, dass ich schon heute nicht mehr zurück möchte. Windows 8 unterstützt Multiscreens. Dadurch ist es überhautp kein Problem mit mehreren Bildschirmen zu arbeiten. Ich selber nutze 2.
Fazit2:
Ich stufe mich selbst als Technikversessen ein. Dazu liebe ich es zu erforschen, zu lernen, zu spielen und zu experimentieren. Diese Eigenschaften sorgten dafür, dass ich mich nach 3 Tagen zuhause fühle. Für den Otto Normal Nutzer wird das sicher nicht sehr einfach sein. Da wird es viel Überzeugungsarbeit benötigen, bis sich auch „Karl Schmitz“ öffnet um die Möglichkeiten, die Windows 8 bietet, auch zu nutzen aber vor allem auch zu lieben.
Wunschliste an Windows:
Was mir nun noch fehlt, ist eine saubere Integration der Windows Standardprogramme. Outlook und vor allem die Kontakte müssen ins Look&Feel integriert werden. Office Programme müssen sich durch die Oberfläche integriert verwenden lassen.
E-Mail-Konten müssen sich kombiniert abfragen lassen. Momentan geht es hier nur Konto für Konto.
Sicher gibt es zu diesem Thema noch viele Vorschläge und Ideen. Aber Windows8 ist gerade mal 4 Tage auf dem Markt. Lassen wir den Jungs Zeit unser Feedback einzuarbeiten. Wenn das regelmäßig geschieht und Office 2013 kompatibler wird, dann wird Windows 8 auf jeden Fall gelingen.
So sieht übrigens mein Desktop jetzt aus: